Fahrerwechsel ausgetragen welches über die Platzierung entscheidet, so man wegen fehlender Runden in der Langstreckenwertung nicht schon jede Menge Strafsekunden kassiert hat. Thommy startet als erster Fahrer, das Motorrad hatte seit Freitagabend im Parcfermé gestanden, und zieht ruhig seine Kreise. Fahrewechsel, Holger übernimmt, das Tanken geht ohne Probleme, Armin, Heiko und ich sind schnell eingespielt. Beim nächsten Wechsel berichtet Holger von Aussetzern, er muß das Motorrad immer neu starten. Wir versuchen das Phänomen mit zusätzlichen Massekabeln zu beheben, erst später kommt mir der Einfall das ein defektes Relais die Ursache ist. Unsere Freunde von Buell Racing Bonn angetreten mit MO Schreiber Andy Glänzel und André Jäger auf einer XB12X Ulysses kommen auch gut zurecht bis André die Geländegängigkeit überschätzt und die Funduro im Kiesbett versenkt. Hektisches Teiletauschen, ich “leihe” an einer Besucher XBR eine Raste (DANKE! war ein Kunde von Buell Bonn...) und nach gut 15 Minuten ist die X wieder mit Andy auf der Strecke. Wir fahren beständig wenn der Elektrolurch gerade nicht zuschlägt 2:06 bis 2:08er Zeiten. Das sollte reichen, große Reparaturen sind hier sowieso nicht drin. Wir wechseln zwischendrin die Bremsbeläge, sonst keine besonderen Vorkommnisse, bis in Runde 136, nach 5 h und 640 Rennkilometern die Slipperkupplung den Geist aufgibt. Ok wir wollten, wir mußten, unter Rennbedingungen das Setup testen, aber ausfallen wollten wir deswegen nicht. Enttäuscht schieben wir das Bike in die Box. Lange Gesichter, nach einer viertel Stunde umherstehen verfestigt sich bei den Beteiligten die Überzeugung das es legal wäre die Kupplung zu wechseln (im Reglement steht was von “tankstellenüblichen Reparaturen”) und zur Sprintprüfung zugelassen ist wer 50% der Langstreckendistanz absolviert hat. Nur sind wir auf eine solche Reparatur nicht vorbereitet, der Bus steht hoffnungslos weit weg von der Box, aber egal, ich renne (im Rahmen meiner Möglichkeiten) los, weil ich noch der schnellste der Crew bin und weiß was wir brauchen. Am Bus angekommen raffe ich Werkzeug, Ersatzteile, Öl, Kompressor, Schlagschrauber etc. zusammen, schnauze Stilgi an “nun fass halt an..... (-:” (der als Zuschauer da ist) und zurück zur Box. Hier scheint sich der Eventcharakter des nun folgenden Speedschrauberworkshops schon herumgesprochen zu haben. Jede Menge Publikum haben wir als wir in Rekordzeit die Slipperkupplung belegen und es noch vor Ende der Dauerprüfung zurück auf die Strecke und in den Parcfermé schaffen. Okay wir haben mehr Strafsekunfden als Thommy Haare auf dem Kopf kassiert, aber egal nun zählt nur noch der olympische Gedanke. Thommy berichtet die XB ölt vom Primärdeckel, da hatten wir in der Eile die Dichtung geknickt. Der Le Mansstart klappt Thommy ist draußen und fährt auf der waidwunden XB mit öliger Raste und rutschender Kupplung (waren nämlich primär gar nicht die Beläge wie sich später herausstellte) eine 2:03. Beim Fahrerwechsel geht dann noch das Mopped aus und Holger bringt die XB gut nach Hause. Wir landen, dank 1h Standzeit ganz hinten und sind trotzden sehr zufrieden. Weil 1. haben wir das Problem der Kupplungskonstruktion gefunden und 2. haben alle anderen Komponenten bestens funktoniert. So hat der Termignonischalldämpfer nicht nur ohne Einsätze mit 99dB die Messung der gestrengen technischen Abnahme passiert, er war auch eindrucksvoll an der Leistungsentfaltung des Motorrades beteiligt. Riesen Glückwunsch noch an Buell Bonn die vom Triumphforum den Preis des besten Nakedbikes zugesprochen bekamen. Andreas Binner von Buell Bonn hat verkündet dafür die hinreißend pinke Buellkappe das ganze Jahr auf den Rennen zu tragen. Vielen Dank allen die geholfen haben, den Sponsoren, Götz Motorsport, den Buellfahrern die uns auch via XBorgforum unterstützt haben und natürlich Birgit und Werner für die Bilder.
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